Design Thinking Doing

“THINKING BEING DOING” hieß das umfassende Programm, das die Design-Abteilung der Deutschen Telekom unter Leitung von Philipp Thesen entwickelt hat, um ein „Design-Momentum“ im gesamten Konzern zu erzeugen. Die Designabteilung positionierte sich dabei nicht nur als Dienstleister für die Produktentwicklung, sondern als interner Think Tank für den digitalen Transformationsprozess der Telekom. Um die Telekom zu einem wahrhaft design-driven Unternehmen umzubauen, wurde Design nicht nur als Disziplin der schönen Dinge, sondern als zentrales strategisches Asset verstanden und in der gesamten Unternehmensstrategie verankert. Die Methoden des Design Thinking sollten einen wesentlichen Beitrag beim Changeprozess des Großkonzerns leisten, der in der digitalen Transformation die Innovationsführerschaft übernehmen wollte.

Um gemeinsam das Kundenerlebnis nachhaltig zu verbessern, wurden die Prinzipien des Designs im gesamten Unternehmen verankert. Dazu haben die Designer bei der Telekom einen strategischen Prozess des Design Thinking entwickelt, der mit einem kompletten Rahmenwerk aus Methoden und Tools allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei der Telekom zur Verfügung gestellt wurde, um die strategischen Designfähigkeiten und die digitale Transformation im gesamten Unternehmen zu verankern.

Das zentrale Tool, dass allen Telekom-Mitarbeitern die Instrumente an die Hand gab, die Designphilosophie der Telekom und zentrale Methoden des Design Thinking auf anschauliche Weise zu verstehen und vor allem bei den eigenen Aufgabenstellungen im Arbeitsalltag einzusetzen, war der Methodenfächer. Diese Tool-Box sollte auch Standards für die tägliche Arbeit in der Produktentwicklung setzen. Der Methodenfächer bietet eine Auswahl der besten Methoden und Prozesse sowie praktische Tools. Aus mehr als 200 Design Thinking- Methoden wurden 23 ausgewählt, die zur Produktentwicklung bei der Deutschen Telekom am besten passten. Best-Practice-Beispiele aus dem eigenen Konzern sowie Einblicke in die Arbeit anderer Unternehmen dienten der Inspiration.

Der Methodenfächer erleichtert es seitdem allen Mitarbeitern, sich in verschiedene Kunden und Zielgruppen einzufühlen und deren intrinsische Motive, unterschiedliche Bedürfnisse und spezifische Kommunikationsanforderungen besser zu verstehen. Dazu werden beispielsweise 16 Personas bis ins Detail beschrieben – von ihren täglichen Gewohnheiten bis zu ihren Tascheninhalten. Darüberhinaus werden untern anderem praktische Tipps zur eigenständigen Durchführung von Customer Labs, Research-Methoden, Ideation, Prototyping, Validation und zur Anwendung von Design-Standards gegeben. Der Methodenfächer wird mittlerweile in zahlreichen Abteilungen der Telekom als alltägliches Tool genutzt und ist im Design-Bereich zum Standard für die eigene tägliche Arbeit geworden. Die Toolbox ist als Buch sowie online erhältlich.